Editorial

Piano please? Was soll das? Natürlich geht es hier ums Piano. Was sonst. Doch es geht um mehr. Es geht um die leisen Töne im Leben.

Allen voran steht ein Thema im Vordergrund, das ganz unmittelbar mit Stille oder Leise sein zu tun hat. Es geht um Misophonie, eine schwierig zu behandelnde und in der Öffentlichkeit kaum bekannte Krankheit. Sie spielt in meinem persönlichen Leben eine große Rolle, daher eine eigene Kategorie Misophonie.

Doch gerne rede ich auch gerne über andere Sachen, auch solche, die Krach machen. Motorräder etwa. Dafür habe ich die Kategorie Motorrad eingerichtet. Und warum dann „die Seite mit den leisen Tönen?“ Leicht erklärt. In den vergangenen Jahren nehme ich wahr, dass viele Menschen sich in der Öffentlichkeit zunehmend polemisch äußern, vor allem in sozialen Netzwerken. Medialen Lärm nenne ich das.

In diesem Blog dagegen möchte ich leise Töne anstimmen. Immer dann, wenn ich meine ganz persönliche Weltanschauung zu vielen gesellschaftspolitischen Themen teile. Will heißen: auf bissigen Zynismus oder marktschreierische Polemik möchte ich möglichst verzichten. Dezent halt. Meine Gedanken dazu bündele ich in der Kategorie Gesellschaft.

Sehr leise geht es natürlich auch zu beim Schreiben mit Licht, in der Kategorie Fotografie. Ach überhaupt, das Schreiben, eine wunderbare Ausdrucksmöglichkeit für die stille und sensible Menschen, zu denen ich mich zähle. Darum geht es in der Kategorie Introvertiert. Viel mit leise sein hat auch die Kategorie Glauben zu tun. Als bekennender Christ fließt der ohnehin oft ein in meine Artikel.

Womit ich bei der letzten Frage angelangt bin, die jedes ordentliche Editorial im Blick haben sollte. Für wen mache ich dieses Tagebuch der leise Töne? Während der vergangen Jahre, besser gesagt Jahrzehnte, sind mir oft so ganz eigene Gedanken zu den genannten Themen durch den Kopf gewandert. So manches mal hatte ich mir vorgenommen, die zu Papier zu bringen. Irgendwie und irgendwann, wie das halt so ist, immer wieder auf die lange Bank geschoben.

Doch nun ist es soweit. Ich hab den inneren Schweinehund besiegen können und die Seite ist am endlich am Start. Und damit zurück zur Ausgangsfrage, für wen diese Seiten gedacht sind. In erster Linie verwörtere ich hier für mich selbst. Das Schreiben hilft mir, meine Gedanken zu bündeln und zu sortieren. Doch möglicherweise kann sonst noch jemand was damit anfangen. Würde mich freuen. Noch besser fände ich konstruktiv-kritischen Gegenwind. Wir Menschen brauchen den, um voneinander zu lernen.

Viel Freude beim Lesen und Stöbern im Tagebuch der leisen Töne wünscht

Markus Münch, Kiel, 09.05.2023