Klimakrise, Klimawandel, Klima hier, Klima da. Ganz ehrlich, allmählich hängt mir das Thema zum Hals raus. Warum, das erläutere ich in diesem Beitrag. Meiner Linie, leise Töne anzustimmen, möchte ich selbstverständlich treu bleiben, obwohl mir das dieses Mal schwerer fällt als sonst.
Doch der Reihe nach. Meist reagiere ich verständnisvoll, wenn sich Menschen sorgen. Auch beim Topthema Klima. Deutlich schwerer fällt mir das, wenn sich einige dieser Menschen leise zwar (was mir grundsätzlich entgegenkommt), doch mit passiver Gewalt Gehör verschaffen möchten. Etwa indem sie Autofahrer blockieren oder Kunstwerke mit Ketchup beschmieren. Ob das Straftaten sind oder nicht, mögen Juristen beurteilen. Das gehört sich nicht, finde ich jedenfalls.
Warum diese so genannten „Klimaaktivisten“ zu solch drastischen Kampagnen greifen, dazu lese ich stets als Begründung, dass Deutschland zwingend das magische 1,5 Grad-Ziel erreichen müsse. Da sei halt jedes Mittel recht. Längst seien sich sämtliche Klimaforscher einig, dass der Klimawandel durch Menschen verursacht sei.
„Wacht endlich auf“, so ihr gebetsmühlenartig wiederholter Appell. Wenn der ungehört verhallt, dann erheben sie moralisch korrekt mahnend den Zeigefinger, lösen Gewissensbisse aus. Wenn selbst das nicht zieht, zücken die Besorgten noch eine Trumpfkarte aus dem Ärmel. Geschickt spielen sie mit der Angst, prophezeien den Weltuntergang. Überflüssig, früher oder später kommt er sowieso.
Wissenschaftlsglaube als fraglicher Maßstab
Möglicherweise ist was dran an ihrer Sorge. Möglicherweise aber auch nicht. Vergleichsweise leise, doch nicht zu überhören, dass auch andere ihre Stimme erheben. Die „Klimaskeptiker“ etwa, die manch Fragezeichen hinter die Ergebnisse der Klimaforscher setzen. Drastischer äußern sich die „Klimaleugner“, Fest davon überzeugt, dass Klimaschwankungen, erdgeschichtlich betrachtet, völlig normal sind, behaupten sie, dass es total egal ist, wieviel Tonnen Kohlendioxid Menschen in die Luft pusten.
Wer hat nun recht? Wem soll ich glauben? Ich habe weder Geologie noch Meteorologie studiert, auch kein anderes naturwissenschaftliches Fach, das mich auch nur annähernd befähigen würde, die Methodik der Forschungserbebnisse des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) verstehen zu können, geschweige denn mir ein eigenes Urteil bilden zu können. Ich bezeichne mich daher als Klima-Agnostiker. Frei nach Sokrates: beim Klima weiß ich, dass ich nichts weiß. Naja, nicht ganz. Immerhin ein Merksatz ist hängen geblieben aus der Vorlesung „Einführung in die Statistik“. Traue keiner Datenauswertung, die Du nicht selbst gefälscht hast.
Keinesfalls schlage ich mich damit auf das Lager der Skeptiker, schon gar nicht auf das der Leugner. Doch meine Freiheit im Denken möchte ich mir nicht absprechen lassen. Zumal ich immer dann hellhörig werde, wenn blinder Wissenschaftsgehorsam eingefordert wird. Beim Klimathema erlebe ich das so zurzeit. Mögen sich die meisten Experten einig sein, für meinen Geschmack profitieren viele zu viele in Form von Macht und Geld durch die gesellschaftliche Debatte um Klimakrise, Klimawandel und Klimakiller.
Wie wunderbar einfach und klar sind dagegen die Aussagen der Bibel. Auf die kann ich mich ohne Wenn und Aber verlassen.
„Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.“
1. Mo 8,22
In wunderbar schlichten Worten, für alle leicht verständlich, verspricht Gott, dass er seine Schöpfung bewahren wird. Genau das Gegenteil von düsteren Prognosen. Über einen bedrohlichen Klimawandel hat er ebenfalls nichts gesagt. Doch anvertraut hat er uns diese Erde, den blauen Planeten, einzigartig im gesamten Kosmos.
Angst als schlechter Ratgeber
Aus meiner Perspektive würde der gesamte Klimadiskurs daher in einem viel freundlicheren Licht erscheinen, wenn wir mehr darüber reden, wie wir Verantwortung für unseren Planeten übernehmen könnten statt ständig das „Klima retten“ zu wollen. Darum auch gefällt mir der konstruktive Begriff „Umweltschutz“ viel besser als der destruktive von der „Klimakrise“. Schade, dass er den Umweltschutz-Gedanken längst verdrängt hat, der viel Gutes in der Vergangenheit bewirkt hat, .
Warum nur, so frage ich mich weiter, stoßen die Kirchen ins gleiche Horn wie fast alle Aktivisten und Politiker, heizen damit die ohnehin hochgekochte Stimmung im Volk noch weiter an? Wünschen von den Kirchenleuten würde ich mir vielmehr, dass sie ein klares Bekenntnis ablegten, statt auf den Zug aus Panik und Angstmache aufzuspringen. Gut vorstellbar, dass sie so den freien Fall der Mitgliederzahlen wirksam bremsen könnten. Heilbringende Wahrheit ist gefragt. Evangelium statt Panikmache, rettende Botschaft statt Klimareligion. Zugegeben, das erforderte einiges an Mut, Doch das eigene Profil zu schärfen, sich rückzubesinnen auf die Kernkompetenz, würde lohnen. Und dem gesellschaftlichen Klima guttun.
Bleibt die spannende Frage, wie ich persönlich mit dem Thema umgehe. Eine abschließende Antwort zu geben, fällt mir schwer. Forschung hin, Forschung her, Angst vor Klimawandel habe ich nicht und lasse sie mir auch nicht einreden. Angst ist stets ein schlechter Ratgeber. Meine persönliche Verantwortung für den Umweltschutz dagegen spüre ich sehr deutlich, etwa wenns um Fragen der Mobilität geht. Bin ich bereit, bei Wind und Wetter in die Pedale zu treten? Oder wähle ich den bequemen Weg und fahre mit dem Auto? Vor Augen steht mir die eigene Verantwortung etwa auch beim Schlendern an der Förde. Kaum zu übersehen ist dort achtlos weggeworfener Schrott. Als stumme Zeugen einer Wegwerfgesellschaft, deren Teil ich bin.
Wobei der sichtbare Müll noch nicht einmal das Gefährlichste ist. Viel bedrohlicher sind mit bloßem Auge nicht erkennbare Mikroplastikteilchen, die das gesamte Leben ins Unheil stürzen können. Gut daher, dass Einkaufstaschen aus Papier die Plastiktüten ersetzen. Lobenswert auch, dass bei anderen Verpackungen oder Produkten zunehmend wiedervertwertbare Materialien Verwendung finden.
Eine erfreuliche Entwicklung. Dennoch muss ich mir die Frage gefallen lassen, in welchem Maß ich persönlich die Umwelt verschmutze. Etwa, wenn ich auf den Startknopf meines Motorrades drücke oder den Zündschlüssel beim Auto rumdrehe. Eine Möglichkeit, das zu messen, wäre der „ökologische Fußabdruck“. In der Sache sicher eine sinnvolle Kennzahl, die mir aber, ehrlich gesagt, im Alltag viel zu kompliziert ist.
Beim Tankstopp etwa den Taschenrechner rauskramen zu müssen, um dann jedes Gramm Kohlendioxid auf die Goldwaage zu legen, wäre mir echt zu mühsam. Vor allem aber würde ich dabei stets den mahnend erhobenen Klima-Zeigefinger vor mir sehen, der mir ins Gewissen redet und jegliche Lebensfreude vermiesen will. Wann auch immer ich mich moralischem Druck ausgesetzt fühle, und sei er noch so gut gemeint, hat das für mich einen unangenehmen Beigeschmack, auf den ich leicht allergisch reagiere.
Als hilfreichen Ansporn dagegen empfinde ich den Leitgedanken der Nachhaltigkeit. Natürlich ist das ein völlig anderes Motiv als der ökologische Fußabdruck. Nachhaltigkeit lässt sich nicht ausrechnen bis auf die letzte Stelle hinter dem Komma, bietet mir aber eine gute Entscheidungsgrundlage, wie ich mit unserem Planeten umgehen möchte. Handele ich mit wertvollen und begrenzten Ressourcen verschwenderisch oder verantwortungsbewusst?
Das Aufmacherbild habe ich daher mit Bedacht gewählt, bewusst meine Armbanduhr fotografiert. Zwar keine Rolex, doch zeigt sie mir seit vielen Jahren genau, welches Stündlein geschlagen hat, Luxus-Chronometer, die das 20 oder 30fache kosten, können auch nicht mehr. Mein Messgerät ist schlicht und schnörkellos, frei von überflüssigem Plastik-Schnickschnack. Vor allem benötigt es keine Batterie, die aufgeladen oder getauscht werden möchte. Das rein mechanische Anzeigegerät erhält seine Energie automatisch, im Handumdrehen.
Während mein Zeiteisen in zehn oder zwanzig Jahren fröhlich weiter tickt und tickt und tickt, wären mindestens zwei oder drei „Smartwatches“ auf der Müllhalde gelandet. Zugegeben, optimistisch betrachtet hätten möglicherweise ein paar Komponenten der abgewrackten Handgelenk-Computer ihren Weg in einen Wertstoffkreislauf gefunden.
Gesinnungswandel statt Klimawandel
Zugeben muss ich natürlich auch, sonst wäre mein Artikel scheinheilig, dass ich mit dem gewählten Beispiel eine Rosine rausgepickt habe. Nur weil ich zufällig keine Lust habe, einem weiteren elektronischen Gerät meine Aufmerksamkeit zu widmen, fällt es mir ausgesprochen leicht, mich für ein äußerst langlebiges Erzeugnis zu entscheiden, Hier macht es mir keine Mühe, mich dem Verlangen zu verschließen, stets den neuesten Schrei haben zu wollen. Bei anderen Produkten dagegen fällt es mir deutlich schwerer, mein Konsumverlangen zu zügeln.
Immerhin, Internetportale für kostenlose Kleinanzeigen erlebe ich in dem Zusammenhang als großartigen Segen der Digitalisierung. Ich nutze sie gerne, und oft. So manch verstaubtes Ding, das vermutlich im Schredder gelandet wäre, hat auf diesem Weg einen dankbaren Abnehmer gefunden. Unzählige Male habe ich gebrauchte Teile gekauft, die genauso gut funktionieren wie solche, die sonst hätten neu produziert werden müssen.
Keine Frage, wenn wir über globale Probleme der Umweltverschmutzung debattieren, sind meine frei gewählten Beispiele kaum ein Tropfen auf den heißen Stein, Doch immerhin machen sie deutlich, dass es um sehr viel mehr geht, Gesinnungswandel statt Klimawandel. Doch von oben herab, mit Verboten, Vorschriften und willkürlich wirkender Gängelei lassen sich innere Einstellungen und Überzeugen von uns Menschen nur sehr bedingt ändern. Und passive Gewalt, Angst und Panikmache bewirken meiner Meinung nach genau das Gegenteil. Über kurz oder lang kann ich nur dann nachhaltig Verantwortung für unseren Planeten übernehmen, wenn ich bereit bin, mir an die eigene Nase zu fassen. Oder seht ihr das anders?
Schreibe einen Kommentar