Endlich online!

Wie mein erstes WordPress-Projekt entstanden ist. Durch eine berufliche Reha hatte ich Gelegenheit, mich in einem mehrwöchigen Praktikum in WordPress einzuarbeiten. Mit einem spannenden Ziel. Die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Schleswig-Holstein sollte endlich eine eigene Homepage bekommen.

Das Vorhaben erlebte ich wie den berühmten Wurf ins kalte Wasser. Schließlich hatte ich außer ein paar kümmerlichen HTML-Grundkenntnissen null Ahnung davon, wie man Websiten baut. Ich musste ordentlich strampeln, um irgendwie den Kopf über Wasser zu halten.

Youtube-Videos gucken, Tutorials durchackern, Bücher wälzen. Tonnenweise Anleitungen auf Brauchbarkeit durchstöbern. Doch wie und wo sollte ich anfangen? Hosting, Gutenberg-Editor, Themes, Plugins, Blöcke hier, Blöcke da, Dutzende von fremden Wörtern. Ich hab den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr gesehen.

In all der Flut gut gemeinter Ratgeber habe ich eine pädagogisch wirklich durchdachte Einführung für WordPress-Einsteiger schmerzlich vermisst. Eine, die die wesentlichen Zusammenhänge leicht verständlich erklärt. Eine, in der nicht das nächste Tutorial oder die beste aller Lösungen angepriesen wird. Gibt’s bestimmt, hab ich aber nicht gefunden.

Von nix ne Ahnung – einfach loslegen

Von nix ne Ahnung, doch irgendwann musste ich mich entscheiden. Nicht nur konsumieren, sondern selber machen. Gesagt, getan, und hab mich kurzerhand für den Elementor Editor entschieden. Ich fands viel schwieriger, als es in den Tutorials gezeigt wird. Vermutlich weil ich das Einsetzen von Themes und das Konfigurieren des Customizers im Zusammenhang einfach nicht begriffen habe. Notgedrungen blieb mir nichts anderes übrig, als das gesamte Design von Grund auf mit containern und widgets selbst festzulegen. Übrig geblieben vom Theme sind nur der Header, Footer und zwei oder drei globale Farben, meine ich jedenfalls,

Irgendwas ist immer schief gelaufen. Fünf Mal insgesamt musste ich WordPress komplett neu installieren. dann so lange feintüfteln, bis ich ein paar Demoseiten vor Augen hatte, die einigermaßen brauchbar aussahen. Längst nicht so schick wie in den Anleitungen, durch die ich mich zuvor mühsam durchgekämpft hatte. Irgendwann hats dann doch Spaß gemacht . Meistens jedenfalls.


Denn ab und zu hab ich ordentlich Frust geschoben. Etwa dann, wenn ich mit irgendeinem falsch gesetzten Häkchen eine ganze Seite verbastelt hatte. Oder Text und Bildfluss längst nicht so schön miteinander harmonierten, wie ich mir das gewünscht hätte.

Das Joch der Perfektion abstreifen

Noch schlimmer, wenn ich meine Seite verglichen hatte mit denen von professionellen Webdesignern. Immerhin für mich persönlich durfte ich damit einen wichtigen Lernerfolg verbuchen. Meine Arbeit muss ich messen mit der von anderen. Im Gegentei darf ich mich freuen über das, was gelungen ist, selbst wenn es nicht perfekt ist. Kurzum: Ich durfte lernen, was es heißt, das Joch der Perfektion abzulegen.

Website bauen – viel „trial and error“

Über den Frust rübergeholfen hat mir auch ein ganz einfacher, doch wirksamer, Tipp: „Markus, mach Dir keinen Kopp‘ – Websiten bauen ist immer mit viel trial and error verbunden. Auch bei Leuten, die das schon jahrelang machen.“ Fand ich sehr ehrlich- und ermutigend.

Klar, dass ich viele andere Seiten als Vorbild unter die Lupe genommen hatte. Enttäuscht stellte ich irgendwann fest, dass sich wunderbar gestaltete Websites ganz leicht mit sogenannten Baukästen erstellen lassen.

Zweifel nagten an mir. Hatten wir mit der Entscheidung für WordPress womöglich aufs falsche Pferd gesetzt? Inzwischen kann ich sagen: Nein. Denn die Seiten aus den Baukästen sehen zwar schick aus, sehr schick sogar, doch manchmal wirken sie etwas unpersönlich. Hinzu kommt: Baukasten-Seiten mit neuen Funktionen zu erweitern oder das Design zu ändern, das ist ebenfalls nur in engen Grenzen möglich.

War ne schwere Geburt

Daher bin ich froh, dass ich mich in WordPress rein- und durchbeißen durfte. Vielleicht auch, weil ich weitgehend freie Hand hatte beim Gestalten der Texte und Auswahl der Bilder. Immerhin bei diesen Aufgaben musste ich nicht bei Null anfangen, sondern konnte auf langjährige Erfahrungen als Redakteur im Printjournalismus zurückgreifen.

War ne schwere Geburt. Hat sich aber gelohnt. Mein Baby lebt. Es wird weiter gehegt und gepflegt, und darf weiter wachsen. Bin zufrieden und dankbar, dass ich diese schöne Aufgabe übernehmen durfte. Nach einiger Desillusion kann ich sagen, dass mir das Projekt sehr viel Freude gemacht hat. Halt, nicht gemacht hat, sondern: es macht mir Freude, mit WordPress zu arbeiten. Soviel Freude, dass es jetzt die Website piano-please.de gibt.

3 Antworten zu „Endlich online!“

  1. Avatar von Mim | still & sensibel
    Mim | still & sensibel

    Hallo Markus,

    erst mal, herzlichen Glückwunsch zu deiner ersten WordPress-Website. Als Person, die in den letzten 20 Jahren alles Mögliche an Website-Baukästen und Co. ausprobiert hat und dann irgendwann auch bei WordPress.org gelandet ist, kann ich dir bestätigen: Jepp, es ist viel Trial-and-Error. Selbst jetzt lerne ich noch immer ständig dazu. Und gerade das ganze Technische kommt mir manchmal noch wie Chinesisch vor. Du bist damit also nicht allein. 🙂

    Deine E-Mail beantworte ich auch gleich noch. Vielen Dank dafür.

    Liebe Grüße
    Mim

    PS: „Piano-please“ ist übrigens ein ganz toller Blogtitel! Viel origineller als meiner. 😀

    1. Avatar von Markus Münch
      Markus Münch

      Vielen Dank, liebe Mim, für die Ermutigung!

  2. Rolle rückwärts – piano-please.de

    […] durfte. In einem ersten Praktikum durfte ich mich in WordPress einarbeiten und erfolgreich ein Projekt technisch, gestalterisch und redaktionell auf den Weg bringen. Das hat mir gezeigt, dass ich mir […]

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